Der dicke, der lange und der kleine König

(Geschichte nach Simone Merkel)

Es waren einmal 3 Könige, ein dicker, ein langer und ein kleiner. Die 3 Könige regierten 3 Länder. Einmal stritten sie sich, wer wohl am besten für sein Land sorgen konnte.  Der dicke König sagte: „Wir werden 7 Jahre mächtig arbeiten und alles tun, was wichtig ist. Und dann schauen wir uns an, welches Land am schönsten und besten geworden ist!“
Gesagt, getan. Sie gingen also jeder in sein Land und fingen an.
Der dicke König ließ riesige Gruben und Gänge in den Fels hauen. Da wurden Gold und Edelsteine gefunden, die glänzten in der Sonne und sahen sehr wertvoll aus. Viele viele Bergleute arbeiteten nun für den König und holten immer mehr Schätze aus der Erde heraus. Die wurden in Schatzkammern gebracht und jeder, der hineinkam, staunte über all diesen Reichtum.

Backblech oder flache Kiste mit Landschaft aus Sand mit Moos bedeckt – Kinder wühlen nach Schätzen (Muggelsteinen o.ä.), die dann in die "Schatzkammer" gelegt werden - bei vielen Kindern evtl. nur einige aufrufen und danach die nächsten

Der lange König ließ Häuser bauen, so groß, wie man sie noch nie gesehen hatte. Türme, die bis an den Himmel reichten. Er ließ Brücken bauen, die gewaltig groß waren und auf denen man über Täler und Meere fahren konnte. Immer schneller und schneller fuhren die Wagen. Und Luftschiffe flogen bis in den Himmel hinein, höher als man jemals geflogen war. Und wer ins Land kam, staunte über das, was der lange König gebaut hatte.

Backblech oder flache Kiste mit Landschaft aus Sand mit Moos bedeckt – Kinder bauen mit Bausteinen Hochhäuser, Brücken usw.

Der kleine König überlegte: Schöner und besser sollte sein Land werden? Er schaute aus dem Fenster und fing an zu träumen: Überall müsste es grünen und blühen. Die Felder, die Obstbäume, die Weinberge müssten reiche Früchte geben. Blumen müssten blühen und Vögel singen, fröhliche Tiere herumspringen und klare Quellen plätschern. Die Menschen müssten schöne Häuser haben und schöne Kleider. Und sie sollten lustige Feste feiern und abends am Feuer Lieder singen. Und der kleine König machte sich an die Arbeit.

Backblech oder flache Kiste mit Landschaft aus Sand mit Moos bedeckt – Kinder "pflanzen"  Zweige mit Beeren, Getreideähren, Blumen, legen einen Brunnen an (Wasserschälchen) usw.

So gingen die 7 Jahre vorbei.
„Werden meine Schätze wohl reichen, damit ich der beste König bin?“ fragte sich der dicke König.
„Sind meine Städte, Brücken und Luftschiffe nicht so gewaltig, dass ich der beste König bin?“ fragte sich der lange König.
„Ach, wie ist es schön und gut hier!“ sagte sich der kleine König. „Will mal sehen, was die anderen Schönes geschafft haben!“

Was denkt ihr, wer ist der beste König?

Also ging der kleine König los, um die anderen beiden Länder zu besuchen, denn die 7 Jahre waren um. Als er ins Land des dicken Königs kam, sah er, dass die Felsen überall zerlöchert waren und die Erde zerwühlt. Der Regen spülte die gute Erde fort. Die Felder und Gärten, die noch übrig waren, hatten kaum Früchte, denn keiner hatte mehr Zeit gehabt, sich darum zu kümmern. Der dicke König strahlte aber und führte den kleinen König in seine Schatzkammern. Da funkelte und glänzte es in riesigen Haufen ... aber der kleine König dachte noch an die zerlöcherte Erde und die armseligen Felder.
Nun gingen sie zum langen König. Da standen prunkvolle Häuser, riesige Brücken und Türme, und breite Straßen, auf denen schnelle Wagen dahinsausten. Aber wo waren denn die bunten Blumen? Die rauschenden Bäume? Die Vögel mit ihrem Zwitschern? Wo waren die schönen Schmetterlinge und Bienen? Die Hasen und Rehe, die lustig herumsprangen? Wo waren die Felder mit ihren Früchten? Wo waren die Gärten mit herrlichen Obstbäumen? Wo waren die Weinberge mit süßen Trauben? Der kleine König hatte Heimweh und sehnte sich in sein Land zurück. Er wollte nicht mehr wissen, wer der beste König war und schnell lief er fort und war noch am Abend zurück zu Hause.
Sein Volk erwartete ihn schon und rief: Willkommen, du bester aller Könige!! Willkommen!! Sie hatten ihre schönsten Kleider an und brachten feines Essen von ihren Feldern und Gärten mit. Und dann feierten sie bis tief in die Nacht, mit Tänzen und Gesang und einem leckeren Festmahl. Und alle, die vorbeikamen, wurden dazu eingeladen.

Danklied/Tanz, Festessen

Aber die Geschichte ist noch nicht zu Ende!
Plötzlich standen der dicke und der lange König vor ihnen. Als sie das viele gute Essen sahen, wurden sie sehr still. „Wir – ähm – wir – wir haben nämlich gemerkt, dass wir nichts mehr zu essen haben bei uns drüben. Könnt ihr uns etwas abgeben?“ 

Wieso?
Ob sie teilen?
Wie könnte es weitergehen?

Material:

  • 3 hohe Backbleche oder flache Kisten, darin  Sand mit Moos bedeckt (die 3 Länder)
  • Muggelsteine oder goldene Steine o.ä., die im ersten "Land" vergraben sind
  • Bauklötze, kleine Autos und Flugzeuge
  • Beerenzweige, Getreideähren, kleine Blumen, ein Wasserschälchen, kleine Tiere (Filz, Holz o.ä.)
  • eine Schüssel für überschüssiges Moos vom "Bergbau" und "Bauplatz"
  • Essen fürs Festmahl, z.B. Weintrauben und Brot, Kekse, Obst
  • ein Danklied
  • Kehrschaufel für verschütteten Sand